Gesundheit aus der Tasse
Arzneitees aus der Apotheke sind bewährte Helfer bei Schlafproblemen, Erkältungen oder verkühlten Blasen. Was es bei der Zubereitung und Dosierung zu beachten gibt.
Schon das Ritual macht gefühlt gesund. Kaum zieht der mit Pfefferminze, Brennnessel oder Salbei gefüllte Teebeutel in der Tasse, steigt einem dieses unverwechselbare „Bald-bin-ich-wieder-fit-Aroma“ in die Nase. Wohl wahr. Allein das Heißgetränk zu schlürfen löst ein behagliches Gefühl aus. Doch auch die Flüssigkeitsmenge wirkt. Viel warmen Tee zu trinken spült bei Harnwegsinfekten Krankheitserreger aus dem Körper, verflüssigt zähen Bronchialschleim oder regt das Schwitzen an.
Am besten holen Sie den Gesundmacher aus der Apotheke. Denn während Kamillentee aus dem Discounter nur als Lebensmittel durchgeht, ist die Alternative aus der Apotheke ein naturheilkundliches Arzneimittel. Im Gegensatz zu Tees aus dem Supermarkt ist die pharmazeutische Ware streng geprüft: Die therapeutisch wirksamen Inhaltsstoffe müssen in einer bestimmten Konzentration enthalten sein. Zudem gelten strenge obere Grenzwerte für mögliche Schadstoffe.
Erforschte Qualität in der Tasse
Dampfender Arzneitee ist mehr als nur heiße Luft, zeigt nicht nur die jahrhundertelange Erfahrung. Längst haben Wissenschaftler die Blätter, Blüten, Wurzeln oder Rinden einzelner Heilpflanzen näher unter die Lupe genommen und die heilende Wirkung von ätherischen Ölen, Flavonoiden oder Schleimstoffen erforscht. Dabei zeigt sich: Ob entzündungshemmend, beruhigend oder krampflösend, gerade bei leichteren Befindlichkeitsstörungen erweisen sich Arzneitees als hilfreiche (Begleit-)Therapie. So wirkt etwa ein Aufguss getrockneter Pfefferminze bei Magen-Darm-Beschwerden, ein Tee mit Passionsblume hilft gegen innere Unruhe. Wen entzündete Schleimhäute im Rachen quälen, erfährt Linderung durch die Wirkstoffe der Ringelblume, bei übermäßigem Schwitzen hingegen sollte eher Salbei in die Tasse.
Tipp: Den Salbeitee vor dem Trinken abkühlen lassen! Viele weitere Beispiele lassen sich aufführen: Thymian im Heißgetränk mindert Bronchialbeschwerden, das Scharfgarbenkraut überzeugt bei Menstruationsproblemen.
Sofort löslich, abgepackt oder lose
Arzneitees erhalten Sie in ganz verschiedener Form. Der Vorteil von loser Ware: Das Apothekenpersonal kann Ihnen eine individuelle Mischung zusammenstellen. Hochkonzentrierte Instanttees hingegen sind sofortlöslich und schmecken intensiv. Nachteilig ist jedoch ihr hoher Zuckergehalt. Inhaltsstoffe im kleinen Beutel sind genau dosiert und garantieren eine gute Ausbeute der wasserlöslichen Inhaltsstoffe. Lassen Sie sich in der Apotheke zur richtigen Zubereitung beraten und lesen Sie die Anweisung auf der Packung genau durch. So können die gesunden Zutaten optimal wirken. Generell sind die Empfehlungen der Experten: Lose Ware am besten in eine dichte Dose packen, damit sich das Aroma nicht verflüchtigt. Decken Sie ebenso aus dem Grund Kanne oder Tasse ab, während der Tee zieht. Wichtig hier: Genau die Zeit einhalten und den Tee möglichst frisch trinken. Außerdem: Die Wirkstoffe immer mit heißem Wasser aufgießen, um Keime abzutöten.
Zum guten Schluss gilt, den Arzneitee einfach zu trinken und abzuwarten. Denn Sie haben genau den richtigen Riecher: Bald sind Sie wieder fit!
Arzneitee – richtig zubereitet
Heiß aufgießen: Der Aufguss ist ideal bei zarten Blättern, etwa von Birke, Brennnessel oder Kamille oder Ringelblume. Die lose Ware im Sieb oder den Teebeutel mit kochendem Wasser übergießen und je nach Angabe 5 bis 15 Minuten ziehen lassen. Dann Sieb oder Teebeutel entfernen.
Abkochen: Diese Zubereitung ist ratsam bei harten Pflanzenteilen wie Wurzeln und Rinden oder bei getrockneten Früchten. Die Pflanzenteile in
kaltem Wasser ansetzen und laut Anweisung 5 bis 10 Minuten mitkochen. Noch heiß abseihen.
Kalt ansetzen: Dieser Auszug empfiehlt sich bei schleimhaltigen Wirkstoffen wie etwa Eibischwurzel oder Malve. Den Tee kalt ansetzen und mehrere Stunden quellen lassen, mehrmals dabei umrühren. Dann abseihen und noch einmal kurz aufkochen, um möglicherweise enthaltene Keime abzutöten.
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